Kohl ist das Arbeitstier des Herbstes, doch modern interpretiert entfaltet er elegante Leichtigkeit. Weiß- und Rotkohl bringen viel Vitamin C, Vitamin K und Ballaststoffe mit und bieten durch ihre Glucosinolate spannende Senfnoten, die Gerichten Tiefe geben. Grünkohl wiederum ist in der kalten Küche längst mehr als Eintopfzutat; hauchdünn geschnitten, kurz massiert und mit Zitrus und gutem Öl mariniert, zeigt er eine feine, fast nussige Eleganz.
Besonders hervorzuheben ist das Spitzkraut, auch Filderkraut genannt, das traditionell auf den Fildern bei Stuttgart angebaut wird. Es gilt als besonders zart und mild, mit feineren Blättern als Weißkohl. Dadurch eignet es sich hervorragend für frische Salate, feine Krautwickel oder als leichte Alternative zum klassischen Sauerkraut. Seine Bekömmlichkeit macht es zum Publikumsliebling – und gerade im Herbst ist es ein echtes Regionalprodukt mit Geschichte und Charakter.
Rotkohl kann roh, fein gehobelt, mit Apfel und einer Spur Essig eine helle Brücke zwischen Süße und Säure schlagen, während Sauerkraut als fermentierte Variante erfrischende Säure und lebendige Milchsäurekulturen mitbringt. In der Lagerung zeigt sich Kohl robust: kühl, dunkel und mit etwas Luftzirkulation hält er lange, angeschnittene Köpfe sollten an der Schnittfläche gut abgedeckt werden.